Giersch (20 Korn)

Giersch
(Aegopodium podagraria)

Weit verbreitete einheimische Wildpflanze, auch Geißfuß genannt. Für die einen ein verhasstes Unkraut, für die anderen eine tolle Insektenpflanze, ein guter Bodendecker unter Sträuchern und Bäumen und ein gesundes Wildgemüse. Die Pflanze bedient 31 verschiedene einheimische Wildbienenarten mit Nektar und Pollen, darunter 6 spezialisierte wie die Große Möhren-Sandbiene (vom Aussterben bedroht), die Sommer-Kielsandbiene und die Bärenklau-Sandbiene (beide gefährdet). Zudem ist sie Raupenfutterpflanze für 3 Schmetterlingsarten, darunter 2 spezialisierte: der Bärenklau-Blütenspanner und die Gemeine Nessel-Zünslereule (beide ungefährdet), sowie Nektarpflanze für 9 Schmetterlinge, darunter z.B. der Maivogel (vom Aussterben bedroht), der Violette Feuerfalter (stark gefährdet) und der Dukatenfalter (Vorwarnliste). Am reichlichen Nektar der Blüten bedienen sich ebenfalls 85 Schwebfliegenarten (wichtige Bestäuber!), darunter wiederum auch etliche gefährdete. Als Wildgemüse kann der möhren-petersilien-aromatische Giersch monatelang beerntet werden – man nutzt die zarten jungen Blätter als Salatgrundlage oder als Würze in Gemüsegerichten, Suppen, Pesto usw. Aber Achtung! Der Giersch ist extrem ausbreitungswütig und schwer einzudämmen, unter guten Bedingungen bildet er pro Jahr mehrere Meter lange Ausläufer, auch aus dem kleinsten Würzelchen wächst eine neue Pflanze heran. Tipp: baut ihn am besten in großen Kübeln (das geht auch auf dem Balkon) oder Hochbeeten an und behaltet ihn gut im Auge!