Bärwurz (30 Korn)

Bärwurz
(Meum athamanticum)

Einheimische Wildpflanze, in der Natur selten geworden und in einigen deutschen Bundesländern bereits auf der Roten Liste gefährdeter Arten gelandet. Gute Bienenweide – die Pflanze bedient 27 Wildbienenarten mit Nektar und Pollen, darunter auch 6 spezialisierte wie die Sommer-Kielsandbiene und die Bärenklau-Sandbiene (beide gefährdet), die Fahlbeinige Kielsandbiene und die Große Möhrensandbiene (beide vom Aussterben bedroht). Bärwurz ist eine Raupenfutterpflanze für den Schwalbenschwanz und bedient auch 51 verschiedene Schwebfliegenarten (wichtige Bestäuber), wovon etliche gefährdet sind. Alte Heilpflanze und Gewürzkraut mit einem Aroma zwischen Fenchel, Anis und Sellerie. Die frischen Blätter können von April-Mai auf Butterbrote, in Kartoffelgerichte, Aufläufe, Eier- und Quarkspeisen gegeben werden, bis September getrocknet in Kräutersalz, -öl, -essig und -schnaps. Auch die doldigen Blütenstände und Samen sind frisch oder getrocknet ein köstliches Gewürz, die Wurzel junger Pflanzen hat man früher zu einem leckeren Gemüse gekocht. Sie dürfte v.a. als Bestandteil des bayrischen Bärwurz-Schnapses bekannt sein.